Stockachs Stammbaum aller Narren

(Aufgezeichnet von Alfred Eble, Altarchivar und Ehrengerichtsnarr)

 

Anlässlich des Jubiläums im Jahre 2006, also im 655. Jahre nach Hans-Kuony, der Stockacher Zimmerergilde darf eine Betrachtung über den Narrenbaum eigentlich nicht fehlen. Ist der Narrenbaum doch das Utensil mit dem die Zimmerer ihre Fasnacht machen. Ohne den Narrenbaum wären die Zimmerer null und nichts. Also wollen wir einige Betrachtungen zu diesem Tannenbaum machen, der Stockachs Stammbaum aller Narren darstellt.

Ausgang des 17. Jahrhunderts gab es in Stockach den Brauch, dass junge Männer den Majen steckten und zwar vor dem Der Narrenschwur: Ich verspreche! so wahr Hans KuonyRathaus, um den Bürgermeister und den Rat zu ehren. Sie wurden dafür von der Stadt honoriert, was aus alten Stadtrechnungen hervorgeht. Letztmals wurde das Majensetzen 1742 von der Stadt honoriert. Nach manigfachen Auswüchsen wurde dieser Brauch dann eingestellt und er ist eigentlich in der Versenkung verschwunden. Erst 1791 erschienen die jungen Männer vor dem Rat der Stadt mit der Bitte, am Schmutzigen Donnerstag verkleidet und maskiert den Majen stecken zu dürfen. Daraus ergibt sich, dass das Stockacher Narrenbaum setzen mit dem Majenstecken am Schmutzigen Donnerstag in Zusammenhang steht. Einem sehr frühen Zeitpunkt, wo eigetlich noch nirgens ein Narrenbaum erstellt wird. Der österreichische Oberamtsrat Raiser schreibt in seiner Beschreibung des Narrengerichts 1795 davon, dass ein von der Jugend herein getragener Tannenbaum am Schmutzigen Donnerstag gesteckt wird, der bis in die Mitte der Fastenzeit stehen bleibt.

 

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